Regelmäßig treffen sich die Quacksalber von Quedlinburg, um in ihren Kesseln die besten Tränke zuzubereiten. Als solche spielen wir im gleichnamigen Spiel vom Schmidt Verlag gegeneinander. Ob wir im Kennerspiel des Jahres den wundersamen Spaßtrank gebraut haben, oder uns nur Langeweile aus dem Kessel entgegen blubberte lest ihr hier:
Meine Geschichte (Story)
Wenn ich mich vorstellen darf: Ich bin Domi, der gefragteste Quacksalber in Quedlinburg.
Hier auf dem Markt von Quedlinburg treffen sich jedes Jahr die Quacksalber aufs Neue. Alle möglichen Krankheiten, wie Stinkefüße, Ausschläge, Schluckauf und der gefürchtete Männerschnupfen müssen kuriert werden. Da hilft natürlich nur eins: Überteuerte Wundertränke aus Alraunen-Wurzel, Kürbissen, Vogelschädeln, Spinnen Motten und natürlich Knallerbsen.
Letztere sind eine wichtige und gleichzeitig sehr gefährliche Zutat. Nicht wenige Quacksalber können damit nicht richtig umgehen und vermasseln den Trank. Eine Knallerbse zu viel und der Kessel explodiert.
Als geübter Quacksalber versuchen wir nun in Quedlinburg unser Glück, um mit unseren Zutaten, die wir gerade auf dem Markt erstanden haben, die teuersten Tränke zu brauen, und diese ans Volk zu bringen. Denn nur der wohlhabendste aller Tränkebrauer wird am Ende gekürt. Klar, dass ich das auch dieses Jahr wieder sein möchte.
Mein Alltag in Quedlinburg (Spielablauf)
Als Anfänger im Tränkebrauen, haben wir bei unserer Ankunft in Quedlinburg nicht viel dabei. Wie jeder Quacksalber haben wir einen Kessel, ein paar Zutaten in einem Beutel, eine Flasche mit einem besonderen Trank und eine Ratte. Klar, einen Freund braucht schließlich jeder.
Wie ich auf dem Markt festgestellt habe, haben meine Konkurrenten genau die gleichen Sachen dabei. In der ersten von neun Runden ist also keiner im Vorteil.
Bevor es aber los geht mit dem Brauen des ersten Trankes, treffen sich alle Quacksalber (2-4) bei der Wahrsagerin. Diese wirft vor jeder Runde einen Blick in ihre Kristallkugel(-Karten) und offenbart uns unsere Zukunft. Dadurch verändert sie vor jeder Runde ein wenig die Spielregeln des Tränkebrauens.
Wie jeder Koch benötigen auch wir Meister der Tränke Kochbücher. Diese gibt es in allen möglichen Ausführungen. Von Jamie Oliver ist bisher noch keines erschienen, aber trotzdem sind für alle Zutaten mehrere Varianten vorrätig. So liegt, bevor das Tränkebrauen los geht, für jede Zutat ein Kochbuch aus. Darauf sieht man, was die Zutaten für Eigenschaften haben. Manche Zutaten haben Synergien, die die Kochbücher verraten. Andere gewähren am Ende jeder Runde Punkte bei der Jury.
Da es so viele Kochbücher gibt, verläuft der Wettbewerb (Partie) jedes Jahr ein wenig anders.
Sind alle bereit, werden endlich die ersten Tränke gebraut. Die Regeln besagen, dass alle Quacksalber gleichzeitig kochen dürfen. Dazu zieht jeder blind eine Zutat nach der anderen aus seinem Beutel. Diese werden dann in den Topf gelegt und deren Effekte abgehandelt.
So köchelt jeder sein eigenes Süppchen solange er will. Naja, außer sein Kessel explodiert. Und das passiert sogar den besten. Ja, auch mir ist mein Kessel bereits um die Ohren geflogen. Geht ja auch schnell. Schon bei mehr als 7 Knallerbsen im Kessel geht das Ding hoch. Da ist das Tränkebrauen natürlich vorbei und man ist zum Zuschauen verdonnert.
Sind alle fertig, werden die Tränke natürlich bewertet. Diese geben Geld und zugleich Siegpunkte für den Wettbewerb. Außer für die traurigen Kurpfuscher, die ihren Kessel gesprengt haben. Die müssen sich nämlich entscheiden, ob sie die Punkte oder das Geld wollen.
Das wohlverdiente Geld wird natürlich gleich in neue Zutaten gesteckt. Je besser, desto teurer versteht sich. Aber dadurch füllt sich der eigene Zutatenbeutel und man kann in den kommenden Runden mächtigere Tränke brauen und noch mehr Geld und Punkte einheimsen.
Die quedlinburger Schiedrichter sind nach jeder Runde wirklich fair. Alle die in Punkten zurückliegen, dürfen ihren Kessel vor der nächsten Runde mit Rattenschwänzen füllen. Dies sorgt dafür, dass niemand einen zu großen Vorsprung erlangt und das Brauen bis zum Ende spannend bleibt.
Ich sag euch, das Leben als Quaksalber ist echt nervenaufreibend. Ständig hat man Angst davor zu viele Knallerbsen aus seinem Beutel zu ziehen und muss andauernd hoffen, die Zutaten in der richtigen Reihenfolge aus dem Säckchen zu holen. Immerhin hat man einmal die Chance eine unbrauchbare Zutat zurückzulegen. Dazu hat man eine Flasche mit einem „Zaubertrank“ dabei. Die ist dann halt leer und kann nur für wertvolle Diamanten wieder aufgefüllt werden.
Außerdem muss man als Meister der Tränke auch echt was auf dem Kasten haben. Man darf nicht wahllos irgendwelche Zutaten kaufen. Ich muss mir sehr genau überlegen für was ich mein Geld ausgebe, um eine ausgewogene Mischung zu erhalten.
So brauen wir also nach und nach 9 Tränke hintereinander. Wer am Ende die meisten Punkte eingeheimst hat gewinnt den Wettkampf in Quedlinburg.
Auch wenn ich natürlich nicht immer gewinnen kann, kann ich es kaum erwarten wieder an diesem Spektakel teilzunehmen. Schließlich ist es ja auch jedes Jahr anders. Die Wahrsagerin verzapft wieder ihre Geschichten und neue Kochbücher wurden von der Jury ausgewählt. Langweile kommt als so schnell nicht auf!!
Meine Ausrüstung (Spielmaterial)
Alles was ich mit mir herumschleppe ist natürlich von hervorragender Qualität. Mein Stoffbeutel ist groß genug für jede Menge Zutaten und ich kann einfach hineingreifen. Alle Zutaten und die restlichen Spielelemente der Veranstaltung sind selbstverständlich aus bester Pappe gefertigt. Sie sollen ja auch einige Wettbewerbe überstehen.
Nicht nur des Geldes wegen komme ich gerne nach Quedlinburg. Die Veranstalter legen sich immer richtig ins Zeug. Die Kochbücher sind so gestaltet, dass auch jeder Neuling in der Tränkebrau-Szene direkt versteht, was die Zutaten für Auswirkungen im Kessel haben.
Hinzu kommt, dass sie auf ihrer Punkte- und Ablauftafel wirklich alles aufgezeichnet haben, an das man denken muss. Weder ich, noch meine Kollegen, mussten zu irgendeiner Zeit in die vorab erhaltene Anleitungsbroschüre schauen.
Mein Fazit:
Ich hoffe, dass ihr aus meiner Erzählung herausgehört habt, dass ich sehr gerne nach Quedlinburg gehe. Ach ich liebe einfach das charmante quedlinburgische Design. Die Zutaten sehen lustig aus und die bereitgestellten Kessel und Fläschchen wirken durch ihren Look sehr realistisch. Es fühlt sich jeder Quacksalber direkt wohl an seinem Platz. Alles ist aufgeräumt.
Meiner…bescheidenen…Meinung nach, wurde Die Quacksalber von Quedlinburg zu Recht als Kennerspiel des Jahres ausgezeichnet.
Jeder Taktiker, der etwas auf sich hält und auch vor ein wenig Glück und Zufall nicht zurückschreckt, wird seine pure Freude am Spiel haben, die optimale Zusammenstellung an Zutaten zu finden, um daraus den perfekten Trank zu brauen.
Ich hoffe, wir sehen uns bald in Quedlinburg.
Infos zum Spiel
Verlag: Schmidt Spiele
Preis: 31,49€
Alter: Ab 10
Spieler: 2-4
Dauer: 45 min